Ex-Mann weigert sich Steuerschuldenanteile zu zahlen
Mein Eigenheim war schon in meiner Kindheit mein Traumhaus. Es gehörte Bekannten meiner Eltern. Als das Haus im Jahre 1991 verkauft wurde, erwarb ich die Immobilie mit meinem damaligen Ehemann. Nach dem Kauf wurden Umbauten und Renovierungen vorgenommen, damit das Haus unserem Geschmack noch besser entsprach. Leider währte diese Ehe nicht lange. Im Zuge der Scheidung erwarb ich die Hälfte der Immobilie meines damaligen Mannes und wurde im Jahre 1993 alleinige Eigentümerin. Die Immobilie war zu dieser Zeit mit ca. 200.000 DM bzw. ca. 100.000 € belastet. In Zusammenarbeit mit meinem Vater nahm ich kleine Änderungen im Grundriss vor, sodass ich eine Einliegerwohnung im Haus vermieten konnte.
Nach der Hochzeit mit meinem zweiten Mann und der Geburt unserer Tochter 1999 verschlechterte sich unsere Finanzlage über die Jahre ohne ersichtlichen Grund. Meine gesamten Ersparnisse wurden verbraucht. Zweimal habe ich durch eine Umschuldung der Disposchulden auf die Immobilie versucht, die monatlichen Kosten zu verringern. Jedes Mal wurde der nun wieder freie Disporahmen von meinem Mann in voller Höhe ausgeschöpft, ohne dass eine sinnvolle Ausgabe zu erkennen war. Nach weiteren Problemen trennten wir uns. Im Jahr 2006 verlangte das Finanzamt eine Steuernachzahlung in Höhe von ca. 2.200 €, doch mein „Noch“ Ehemann konnte seinen Anteil nicht zahlen. Da wir gemeinschaftlich haftbar gemacht wurden, geriet ich das erste Mal in große Schwierigkeiten mit dem Finanzamt. Auf für mich sehr schwierigem Wege habe ich es geschafft, diese eigentlich gemeinsamen Verbindlichkeiten zu decken.
Im Jahr 2007 hatte ich es geschafft, mir in der ersten Jahreshälfte ein gutes Einkommen zu erarbeiten, bis ich im Juni 2007 einen schweren, unverschuldeten Autounfall hatte, der mich für acht Monate aus dem Verdienst zog. Die Versicherung des Unfallverursachers kam jedoch nicht für meinen Verdienstausfall auf. Aufgrund vieler Forderungen, sowie der laufenden Kosten, geriet meine finanzielle Situation nun ins Wanken. Das Finanzamt pfändete mein Konto und dadurch konnten laufende Rechnungen nicht bezahlt werden. Für die Steuer 2008 bekam ich eine neue Forderung von über 5.000 €, deren Hälfte ebenfalls nicht von meinem Mann beglichen wurde. Daher beschloss ich Ende 2010, die Scheidung einzureichen.
Da meine Eltern im Jahre 2005 ihre eigene Immobilie verkauften, um so einen Erweiterungsanbau an meinem Haus zu finanzieren, wohnten Sie ab diesem Zeitpunkt mit mir in der Immobilie. Doch durch den Konkurs des beauftragten Bauunternehmers konnte der Erweiterungsbau nicht komplett fertig gestellt werden. Zum Zeitpunkt des Baustopps war das vorhandene Geld verbraucht. Die Fenster und die Materialien für Strom- und Wasserleitungen habe ich aus meinen knappen Einnahmen bezahlt. Die jetzt notwendigen Mittel für die Arbeiten, wie Putz und Estrich, sind zurzeit, von mir nicht ohne Kredit aufzubringen.
Durch meine immer vorhandene positive Grundeinstellung ist es mir gelungen, nach und nach wieder an mich zu glauben und neue Berufliche Herausforderungen anzunehmen. Die sich mir jetzt durch Aktion Neuanfang gebotene Möglichkeit die Gesamtlage wieder gerade zu rücken, lässt mich wieder vorwärts schauen.
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